Druckersprache

Druckersprache
Drụ|cker|spra|che, die:
1. Berufssprache der Buchdrucker, Setzer u. Schriftgießer, die durch altertümliche, zum Teil humorige Ausdrücke u. durch gelehrte Fremdwörter gekennzeichnet ist.
2. (EDV) Programmiersprache, durch die bei einem Drucker der Druckvorgang ausgelöst wird.

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I
Druckersprache,
 
eine spezielle Seitenbeschreibungssprache, die der Ansteuerung von Druckern dient. Zu den Druckersprachen zählen z. B. PostScript und PCL. Je nach Modell und Herstellerfirma verstehen Drucker unterschiedliche Druckersprachen. Laserdrucker verwenden üblicherweise PCL oder das im professionellen Druck dominierende PostScript. Für einen PostScript-Druck muss der Drucker über einen sog. Raster Image Processor (RIP) verfügen, oder die PostScript-Daten müssen Software-mäßig (mit einem PostScript Interpreter) verarbeitet werden.
 
Manche Firmen setzen auf eigene Druckersprachen, in welche die zugehörigen Treiber die zu druckenden Dokumente übersetzen. Im Bereich der preisgünstigeren Laser- und Tintenstrahldrucker ist GDI verbreitet (GDI-Drucker). Da bei diesem Konzept der Computer Aufgaben übernimmt, die der Drucker sonst selbst erledigt, ist GDI keine Druckersprache im eigentlichen Sinn.
II
Druckersprache,
 
die Fachsprache der Drucker, Setzer und Schriftgießer; wurde in der ersten Zeit des Buchdrucks von den häufig mit der Artistenfakultät der Universität verbundenen Druckern geschaffen. Sie weist daher bis heute zahlreiche Wörter lateinischen Ursprungs auf, z. B.: Antiqua, Fraktur, Kursive, Faksimile, Matrize, Imprimatur. Französische Lehnwörter, z. B. Bordüre, Vignette, Nonpareille, Petit, gehen auf den Einfluss der Pariser Schriftgießereien zurück. Das oberdeutsche Wort »drucken« (mitteldeutsch, neuhochdeutsch »drücken«) deutet den ehemals großen Einfluss süddeutscher Druckereien an.
 
 
H. Klenz: Die dt. D. (Straßburg 1900);
 W. Hellwig: Wb. der Fachausdrücke des Buch- u. Papiergewerbes (21926).

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Drụ|cker|spra|che, die <o. Pl.>: Berufssprache der Buchdrucker, Setzer u. Schriftgießer, die durch altertümliche, zum Teil humorige Ausdrücke u. durch gelehrte Fremdwörter gekennzeichnet ist.

Universal-Lexikon. 2012.

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